Die Anerkennungsverfahren sind immer noch eine der größten Hürden und Zeitfresser bei der Anwerbung von internationalen Pflegepersonal. Es gibt zwar eine Gesetzesgrundlage, aber jedes Bundesland hat seine eigene Verwaltungspraxis. Wir zeigen Ihnen regionale Leuchttürme, die die Prozesse vereinfachen und vereinheitlichen.

Hessen als Vorreiter bei der Anerkennung

Hessen gilt als Vorreiter im Bereich der Anerkennung von internationalen Bildungsabschlüssen in der Pflege durch die frühzeitige Umsetzung der generalistischen Anerkennung. Das bedeutet, Anerkennungsanträge und Anpassungsmaßnahmen können sowohl nach den Möglichkeiten des neuen Pflegeberufegesetzes sowie nach dem ehemaligen Krankenpflegegesetz und Altenpflegegesetz durchgeführt werden. Dies hat den Vorteil, dass Kenntnisprüfungen durch alle Pflegeschulen abgenommen werden können und nicht nur durch die ehemaligen Krankenpflegeschulen, was aktuell noch ein Engpass bei der Anerkennung ist. Diese Pionierarbeit in Hessen ist also mit Blick auf die oft fehlenden Kapazitäten für Kenntnisprüfungen wichtig. In Hamburg, Bremen und dem Saarland wird inzwischen ebenfalls der generalistische Ansatz erprobt.

Einheitliche Fachsprachenprüfung zur Anerkennung in Bayern

In Bayern wird eine einheitliche Fachsprachenprüfung bei der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse im Gesundheitssektor angestrebt. Seit Mai 2022 gilt dies bei den Physio- und Ergotherapeuten. Nach und nach folgen weitere Gesundheitsberufe – auch die Pflegeberufe sollen demnächst darunter fallen. Das Bayerische Landesamt für Pflege übernimmt die Konzeption, Organisation und Durchführung der Fachsprachenprüfung. Details dazu in der Pressemitteilung vom LfP Bayern.

Netzwerke auf Regional-Ebene

In den MATCH-Veranstaltungen für die einzelnen Bundesländer sind regelmäßig auch Referent:innen von lokalen Behörden wie der Anerkennungsstelle und der Bundesagentur für Arbeit vertreten. Hier hat es sich bewährt, den direkten Draht zu den Akteuren zu suchen. Die Initiative macht sich dafür stark, die rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen zur Gewinnung und Anerkennung von internationalen Fachkräften in den Gesundheitsfachberufen zu vereinfachen.